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Die weiterführende Ultraschalluntersuchung im II. Trimenon beinhaltet über die sogenannte erweiterte Basis Sonografie hinaus die Beurteilung der Organmorphologie incl. des fetalen Herzens (fetale Echokardiographie), der Extremitäten, des fetalen Gehirns und Gesichtes, der Morphologie und des Sitzes der Plazenta (Mutterkuchen) sowie eine dopplersonographische Untersuchung der mütterlichen und fetalen Gefäße. Der optimale Untersuchungszeitpunkt für die Untersuchung liegt zwischen der 20. und 23. Schwangerschaftswoche. In besonderen Fällen (z.B. belasteter Anamnese oder ausgeprägter Adipositas) kann ein früherer Untersuchungszeitpunkt mit ggf. der Möglichkeit einer transvaginalsonographischen Beurteilung notwendig werden.

Durch diese feindiagnostische Untersuchung kann neben Herzfehlern eine Vielzahl an Fehlbildungen z.B. der Wirbelsäule, der Nieren oder auch des Gesichtes diagnostiziert werden, die im Rahmen des Ersttrimesterscreenings nicht erkannt werden kann. Auch die dreidimensionale (3D-) Sonographie kommt hier zum Einsatz. Dennoch ist der Ausschluss einer genetischen Störung (z.B. Down-Syndrom) auch durch diese Untersuchung nicht mit letzter Sicherheit gewährleistet, sondern erfordert invasive Verfahren (Amniozentese). Alternativ stehen seit kurzer Zeit auch nicht-invasive Tests (z.B. PraeNa-Test) zur Verfügung, deren Indikation und Grenzen jedoch ausführlich mit der Patientin besprochen werden müssen.

Die Untersuchung im letzten Schwangerschaftsdrittel dient in erster Linie der Kontrolle des kindlichen Wachstums. Durch die Bestimmung der Fruchtwassermenge und die Untersuchung mütterlicher und kindlicher Gefäße (Dopplersonographie) kann die Versorgung des Feten durch die Plazenta (Mutterkuchen) beurteilt werden. Somit können kindliche Gefahrenzustände meist rechtzeitig erkannt werden. Insbesondere bei Auffälligkeiten im Rahmen des Zweittrimesterscreenings, bei Mehrlingsschwangerschaften, Verdacht auf Mangelversorgung, verminderter Fruchtwassermenge, aber auch bei Verdacht auf das Vorliegen einer kindlichen Infektion oder Blutgruppenunverträglichkeit werden Untersuchungen in diesem Zeitraum veranlasst.

Auch einige Fehlanlagen von Organen können gelegentlich erst in diesem fortgeschrittenen Schwangerschaftsalter erkannt werden (z.B. Herzscheidewanddefekte, Harnabflussstörungen, Gerhirnfehlbildungen...). Durch die vorgeburtliche Kenntnis dieser Störungen kann das geburtshilfliche und neonatale (kinderärztliche) Management optimiert werden.